Rund ums Wetter

Rund ums Wetter

 

Rund ums Wetter (1) – Warum macht der April was er will? (19.04.2012)

Im Frühjahr erwärmt sich die Luft über Südeuropa und Afrika aufgrund der unterschiedlichen Intensität der Sonnenstrahlung schneller als über Nordeuropa. Dadurch entsteht ein großes Temperaturgefälle zwischen Nord und Süd. Da der Unterschied sehr groß ist und die Lufttemperatur bestrebt ist, sich auszugleichen, kommt es an der Grenze, die sich im April gerade über Mitteleuropa befindet, zu einem ständigen Wetterwechsel.


Rund ums Wetter (2) – Wettervorhersagen und Bauernregeln! (25.04.2012)

Heute ist eine Prognose für die kommende Woche ungefähr so zuverlässig, wie sie es vor dreißig Jahren für den nächsten Tag war. Die 24-Stunden-Vorhersage erreicht eine  Genauigkeit von gut 90%. Die Treffsicherheit für die kommenden 3 Tage beträgt über 75%. Die Zuverlässigkeit schwankt jedoch sehr stark in Abhängigkeit von der Wetterlage. Bauernregel und Lostage sind ja mehr als umstritten. So meinen viele sie seien nur Aberglaube, vertrauen wiederum viele sehr darauf. Immerhin haben diese eine Trefferquote von 60 bis 80%.


Rund ums Wetter (3) – Gewitter… (03.05.2012)

Mit Donner und Blitz einhergehende elektrische Entladung in Wolken oder zwischen Wolke und Erde, meist mit kräftigen Schauerniederschlägen verbunden. Gewitter enstehen durch rasches Aufsteigen feuchtwarmer Luft und deren rasche Abkühlung. Diese Bedingungen sind gegeben bei schneller Erwärmung des Untergrundes durch Sonneneinstrahlung, labiler Schichtung der Atmosphäre und ausreichender Feuchte. Diesee führen zu „Wärmegewittern“, während „Frontgewitter“ in Zusammenhang mit Tiefdruckwirbeln entlang von Fronten, besonders an Kaltfronten auftreten. Die Vorgänge, die zur elektrischen Entladung in der Gewitterwolke führen, sind noch nicht restlos geklärt. Starken Aufwinde und das Vorhandensein von Eis (Hagel und Schnee) in der Wolke sind sicherlich die Voraussetzung hierfür.


Rund ums Wetter (4) – Wolken und deren Entstehung (09.05.2012)

Wolken sind eine ansammlung von kleinen Wassertröpfchen oder Eisteilchen, deren Fallgeschwindigkeit so gering ist, dass die Wolken in der Atmosphäre zu schweben scheinen. Wolken entstehen durch Abkühlung feuchter Luft in der Höhe infolge Hebung, bis der Wasserdampf kondensiert. Man unterscheidet Wolken ohne Struktur, Wolken mit Struktur und Wolken mit vorwiegend vertikalem Aufbau. Die Wolken stellen eine Stufe im Wasserkreislauf dar: von der Erdoberfläche verdampft Feuchtigkeit, wird als Wasserdampf in höhere Bereiche der Troposphäre transportiert, kondensiert dort zu Wolken, aus denen dann das Wasser in Form von Regen oder Schnee wieder auf die Erdoberfläche zurückkehrt.


Rund ums Wetter (5) – Kaltfronten… (17.05.2012)

Eine Kaltfront ist die grenzfläche zwischen warmen und kalten Luftmassen, wenn kältere Luft die wärmere Luft am Boden verdrängt. Beim Durchzug einer Kaltfront dreht der Wind unter Auffrischen nach rechts (meist von SW auf NW), die Lufttemperatur sinkt plötzlich (Temperatursturz) und der Luftdruck beginnt zu steigen. Das Wetter nach Frontdurchgang: windig, kühl, häufig Regenschauer (das sog. „Rückseitenwetter“). Unmittelbar nach Durchzug einer Kaltfront ist es jedoch für einige Stunden wolkenlos infolge einer abwärts gerichteten Kompensationsbewegung in der Atmosphäre („postfrontale Aufheiterung“; im Satellitenbild oft deutlich erkennbar).


Rund ums Wetter (6) – Was ist ein Downburst? (24.05.2012)

Ein starker Abwind, der nach außen gerichtete, zerstörerische Windböen am oder nahe am Boden erzeugt. Exakt definiert als ein lokaler, abwärts gerichteter Luftstrom unter einer Gewitterwolke, der in 90 m über dem Boden eine Geschwindigkeit von 130km/h überschreitet. Ein Downburst verursacht eine gefährliche Böe am Erdboden bzw. in Bodennähe, die sich konzentrisch nach allen Seiten ausbreitet und das vorhandene Windfeld umkehren kann. Downbursts können Zerstörungen vergleichbar denen eines starken Tornados verursachen. Obwohl sie gewöhnlich mit Gewittern in Verbindung gebracht werden, können sie auch bei Schauern entstehen, die zu schwach sind, um Blitz und Donner zu erzeugen. Downbursts gliedern sich in „Makrobursts“ (Wirkungsbreite größer als 4 km Durchmesser) und „Microbursts“ (Wirkungsbreite kleiner als 4 km Durchmesser). Wesentlich ist, dass Downbursts von allen Gewitterarten ausgehen können, also von einfachen Gewittern, Squall Lines, bogenförmigen Gewittern sowie Superzellen. Downbursts können sowohl „trocken“ (d.h. ohne mit dem Abwind verbundenem Niederschlag) als auch „feucht“ (d.h. mit dem Abwind verbundenem Niederschlag, meist Starkregen und/oder Hagel) auftreten.


Rund ums Wetter (7) – Was sind Wetterfronten? (Entstehung) (02.06.2012)

Treffen warme und kalte Luft zusammen, vermischen sie sich nicht sofort. Stattdessen schiebt sich die schwere, kalte Luft unter die wärmere Luft und hebt diese dadurch an. Die Grenze zwischen den beiden Luftmassen ist ziemlich scharf und wird als „Front“ bezeichnet. Kaltfront: Dringt kalte Luft am Erdboden vor und ersetzt die vorher vorhandene warme Luft, so nennt man diese Grenze eine Kaltfront. Die warme Luft wird dabei gehoben, kühlt somit ab, Wolken bilden sich, Niederschläge treten auf (meist Regenschauer). Mit dem Durchgang der Kaltfront an einem Ort setzt der Temperaturrückgang ein, begleitet mit böigem Wind. Warmfront: Die leichtere warme Luft schiebt sich über die vorgelagerte Kaltluft, kühlt ab, entlang der ausgedehnten Aufgleitfläche bilden sich durch Hebung (= Abkühlung) Wolken und in weiterer Folge Niederschlag. Der Bewölkungsaufzug beginnt bereits 500-800 km vor der Bodenlage der Warmfront mit Cirrus und Cirrostratus, in dessen Eiskristallen sich häufig als optisches Phänomen ein farbiger Ring um die Sonne, ein „Halo“, bildet. Mit Annäherung der Bodenfront geht die Bewölkung in Altostratus über, der sich zu Nimbostratus verdichtet und aus dem anhaltender Niederschlag in Form von Landregen im Sommer und stundenlangem Schneefall im Winter auftritt. Eine ziehende Front wird nach der vorrückenden Luftmasse benannt, beispielsweise Kaltfront wenn kältere Luft anrückt.


Rund ums Wetter (8) – Was ist Wolkenbruch? (06.06.2012)

Sehr starker Niederschlag, in Mitteleuropa definiert ab 60 mm in einer Stunde oder 70 mm in zwei Stunden. Der ausgiebigste Regenfall der Welt wurde am 4. Juli 1956 in Unionville, Maryland/USA gemessen: 31,2 mm in einer Minute; innerhalb von 5 Minuten fielen 63 mm in Portobelo, Panama; 305 mm innerhalb einer Stunde wurden in Holt, US-Bundesstaat Missouri, registriert. 1 mm Niederschlag entspricht 1 Liter Regen pro Quadratmeter.
Das Ereignis in Mauthausen am 29. Mai 2012 fällt auch unter Wolkenbruch. Binnen 2 Stunden 90 mm!


Rund ums Wetter (9) – Was ist ein Funnel (Funnel Cloud)? (14.06.2012)

Ein Kondensationstrichter der sich von der Basis einer Cumulus congestus oder Cb (nach unten) erstreckt. Gehört zu einer rotierenden Luftsäule ohne Bodenkontakt (im Unterschied zum Tornado). Ein Kondensationstrichter ist ein Tornado, wenn a) er Bodenkontakt hat oder b) ein Schmutz- oder Staubwirbel unter ihm sichtbar ist, dabei genügt es, dass sich die Rotation bis zum Boden fortsetzt, auch wenn der Kondensationstrichter selbst nicht bis zum Boden reicht. Manchmal auch als „Tuba“ bezeichnet. Ein Funnel kann sich mehrere Minuten halten, bevor er wieder verschwindet – oder sich aber zu einem Tornado weiterentwickelt. Damit stellt diese Wolke die Vorstufe zum Tornado dar, muss diesen Umwandlungsschritt aber nicht vollziehen! Funnel Clouds sind damit um einiges häufiger als Tornados.


Rund ums Wetter (10) – Was sind Mesoscale Convective Systeme? (21.06.2012)

MCS – Mesoscale Convective System – Mesoskaliges konvektives System
 
Ein Gewitterkomplex, der sich größerskalig als Einzelgewitter organisiert und normalerweise für mehrere Stunden oder darüber hinaus fortbesteht. MCS können rund oder geradlinig geformt sein und schließen unter anderem Systeme wie tropische Zyklone, Böenlinien und MCC ein. MCS wird häufig verwendet, um eine Anhäufung von Gewittern zu beschreiben, die nicht die Kriterien eines MCC hinsichtlich Größe, Form und Lebensdauer erfüllt.

Rund ums Wetter (11) – Wallcloud (Wall Cloud) – Wolkenmauer… (28.06.2012)

Eine klar umrissene, beständige, oft abrupt auftretende Absenkung von einer regenfreien Basis. Wallclouds können zwischen einigen hundert Metern und nahezu 8 km Durchmesser haben und finden sich normalerweise auf der Süd- oder Südwestseite des Gewitters (Einströmungsseite). Aus einigen Kilometern Entfernung gesehen, zeigen viele Wallclouds schnelle Aufwärtsbewegungen und zyklonale Rotation. Jedoch nicht alle rotieren. Rotierende Wallclouds entwickeln sich gewöhnlich wenige Minuten bis zu annähernd einer Stunde vor starken oder verheerenden Tornados. Wallclouds sollten optisch überwacht werden, um Anzeichen anhaltender, beständiger Rotation und/oder schneller Vertikalbewegungen zu erkennen. Der Begriff wird gelegentlich auch in der tropischen Meteorologie verwendet, um die innere Wolkenmauer, die das Auge eines tropischen Wirbelsturmes umgibt, zu beschreiben – aber der passendere Begriff dafür ist „Eyewall“. Auf keinen Fall mit der Shelf Cloud verwechseln!


Rund ums Wetter (12) – Was ist ein Trog (Trough)? (05.07.2012)

Als Troglage bezeichnet man ein Gebiet mit tiefem Luftdruck im Bereich der Rückseite eines kräftigen, bereits zu altern beginnenden Tiefs. Der aus hochreichender Kaltluft bestehende Trog ist an der starken zyklonalen Krümmung der Isobaren (Bodenwetterkarte) bzw. Isohypsen (Höhenwetterkarte) erkennbar. Er folgt der Kaltfront in einem bestimmten Abstand, wobei oft der Trog die Kaltfront an Wetterwirksamkeit übertrifft bzw. massive Kaltluft im nachfolgenden Trog die Kaltfront abschwächt. Tröge zeichnen sich durch lebhafte Schauertätigkeit und starke bis stürmische Bodenwinde aus, die an der tiefsten Stelle des Troges, der Trogachse oder Troglinie, am kräftigsten ausgeprägt sind. Im Satellitenbild ist die Anordnung der Wolken unregelmäßig (im Gegensatz zum markanten Wolkenband der Kaltfront). Oft wird der südliche Teil eines Höhentroges durch Warmluftvorstöße von beiden Seiten abgeschnürt, wodurch ein Kaltlufttropfen entsteht. Siehe auch Cut-off-Zyklone. Allgemein ein langgezogenes Gebiet relativ niedrigen Luftdruckes, üblicherweise nicht in einer geschlossenen Zirkulation und damit zur Unterscheidung von einem abgeschlossenen Tief verwendet.


Rund ums Wetter (13) – Farbenprächtige Sonnenauf- und untergänge! (12.07.2012)

Die physikalische Ursache der farbenprächtigen Sonnenauf- bzw. untergänge (Morgenröte, Abendröte) ist die Streuung des Lichts in der Erdatmosphäre. Die Moleküle von Luft und Wasserdampf streuen das kurzwellige blaue Licht stärker als das rote, sodass tagsüber das Himmelsblau entsteht und in Horizontnähe wegen des längeren Weges durch die Atmosphäre die rötlichen Töne überwiegen.

Deshalb ist manchmal auch beim Aufgang des Vollmonds eine Rötung des Himmels zu beobachten. Das Mondlicht beträgt zwar höchstens 0,01 Prozent des Sonnenlichts, macht aber bei vollem Mond den Himmel hell genug, dass das Auge schon Farben erkennen kann.

Eine Bauernregel besagt, dass eine ausgeprägte Morgenröte schlechtes Wetter bringe. Diese Regel rührt daher, dass das Wetter in Mitteleuropa hauptsächlich durch den Westwind bestimmt wird. Für die Bildung einer Morgenröte muss der Himmel im Osten klar sein, während im Westen bereits Wolken aufziehen können, die vom Westwind heran getrieben werden.


Rund ums Wetter (14) – Wetterradar… (18.07.2012)

Die Verwendung von Radar zur Ortung von Wolken und Niederschlag sowie von Radiosonden im Höhenwetterdienst. Das Radar („radio detection and ranging“) hat sich in der Meteorologie zur Erfassung und Kurzfristvorhersage von Niederschlagsgebieten ausgezeichnet bewährt. Es beruht auf dem Prinzip, dass ein vom Gerät ausgesandter elektromagnetischer Impuls von den fallenden Niederschlagsteilchen, d.h. von Regentropfen, Schneeflocken, Graupel- oder Hagelkörnern zurückgestreut wird und somit ein Teil der abgestrahlten Energie vom Empfangsteil des Radars wieder aufgenommen und gemessen wird. Die Theorie zeigt, dass die Echointensität mit der Niederschlagsintensität und der Entfernung der Niederschlagsgebiete in der sog. Radargleichung verknüpft ist. Da sich die Entfernung aus der ( halben ) Laufzeit der Impulse zwischen Aussendung und Empfang ergibt und die Echointensität vom Gerät gemessen wird, läßt sich somit die Niederschlagsintensität mit der Radargleichung abschätzen. Außerdem kann die Zugbahn der Regengebiete und Schauerzellen auf dem Radarschirm laufend verfolgt und aus ihr die weitere Verlagerungsrichtung und Verlagerungsgeschwindigkeit bestimmt und für Kurzfristprognosen verwendet werden.


Rund ums Wetter (15) – Treibhauseffekt… (26.07.2012)

Das Zustandekommen relativ hoher Temperaturen in Räumen, die mit Glas gedeckt und von der Sonne bestrahlt sind. Die kurzwellige Sonnenstrahlung durchdringt das Glas mit geringem Verlust, wird am Boden absorbiert und in Wärme verwandelt. Für die langwellige Wärmestrahlung ist Glas jedoch praktisch undurchlässig, sie erwärmt den Raum. Ein Treibhauseffekt ist auch auf der Erdoberfläche zu beobachten, wobei die wasserdampfhältigen Luftschichten die Funktion des Glases übernehmen; ohne sie würde auf der Erde eine mittlere Temperatur von -18°C statt +15°C herrschen. Die kurzwellige Wärmestrahlung der Sonne durchdringt größtenteils die Atmosphäre ungehindert und erwärmt die Erdoberfläche. Die von der Erdoberfläche ausgehende langwellige Wärmestrahlung hingegen wird weitgehend vom Wasserdampf der Atmosphäre absorbiert. Diese Wasserdampfschicht sendet wiederum selbst Wärmestrahlung teils nach oben in den Weltraum, teils erreicht sie als „Gegenstrahlung“ die Erdoberfläche und trägt so zu deren zusätzlichen Erwärmung bei.


 

Rund ums Wetter (16) – Blitze… (01.08.2012)

Ausgleich elektrischer Spannungen (etwa 100 Mio. Volt) innerhalb von Gewittern zwischen zwei Wolken mit entgegengesetzter elektrischer Aufladung („Wolkenblitz“) oder zwischen einer Wolke und der Erdoberfläche („Erdblitz“). Die häufigste Form ist der Linienblitz (verzweigte Zickzackspur); daneben gibt es noch den Flächenblitz, der entsteht, wenn die einzelnen Teilentladungen eines Linienblitzes durch die rasche Bewegung der Luftmasse flächenhaft auseinander gezogen werden. Sehr selten sind Perlschnurblitze und Kugelblitze. Jede Sekunde wird die Erdoberfläche von etwa 100 Blitzen getroffen.

Laut Aldis.at (Austrian Lightning Detection and Information System) schlagen in OÖ im Schnitt 21.607 Blitze im Jahr ein!


 

Rund ums Wetter (17) – Bogenecho (Bow Echo) (07.08.2012)

Ein Radarecho, das geradlinig verläuft, sich aber in Bogenform nach außen wölbt. Zerstörerische geradlinige Winde treten häufig nahe der „Spitze“ oder dem Zentrum des Bogens auf. An einem Ende des Bogenechos können sich Gebiete mit Zirkulation entwickeln (aufgrund der schnellen Verlagerung wird Rotation erzeugt), die manchmal zur Tornadobildung führen – insbesondere am linken (gewöhnlich nördlichen) Ende, wo die Zirkulation zyklonale Rotation aufweist. Diese Gewitter entstehen oftmals dadurch, dass durch kräftige Downburst seine Struktur zu einem Bogen auseinandergeblasen wird.


Rund ums Wetter (18) – Auslösetemperatur (Convective Temperature) (17.08.2012)

Die ungefähre Lufttemperatur, die am Boden erreicht werden muss, um Konvektion aus der Bodenschicht auszulösen. Man unterscheidet zwischen der Auslösetemperatur für Cumulus-Wolken und der für die Thermik. Die Temperatur, die ein Luftteilchen am Erdboden an sonnigen Tagen annehmen muß, um mindestens bis zum Kondensationsniveau aufzusteigen, d. h. bis zu der Höhe, bei der die Quellwolkenbildung (Cumulus) beginnt. Die Auslösetemperatur wird in der Regel nur erreicht, wenn in den unteren Luftschichten bzw. in Bodennähe genügend Feuchtigkeit vorhanden ist. Bei zu trockener Luft steigt zwar die vom Boden her erwärmte Luft auf, es bilden sich aber keine Wolken. Die sog. Thermikauslösetemperatur ist dann erreicht, wenn die Konvektionsschicht eine Mächtigkeit von 1000m über Grund erreicht hat und somit für einen Segelflug nutzbar ist (Thermikanschluss).
Sie wird aus einem Sounding ermittelt, dabei wird von vielen Annahmen ausgegangen, so dass sich Gewitter manchmal schon deutlich vor oder erst deutlich nach Erreichen der Auslösetemperatur entwickeln (oder es gar nicht zur Gewitterbildung kommt). Jedoch ist in vielen Fällen die Auslösetemperatur ein nützlicher Parameter zur Vorhersage des Einsetzens von Konvektion.


Rund ums Wetter (19) – Böenwalze / Rollcloud (Roll Cloud) (23.08.2012)

Eine niedrige, horizontale, röhrenförmige Arcuswolke in Verbindung mit einer Gewitter-Böenfront (oder manchmal mit einer Kaltfront). Rollclouds sind relativ selten. Sie sind völlig von der Gewitterbasis oder anderen Wolken abgelöst, das unterscheidet sie von den bekannteren Shelfclouds. Rollclouds scheinen gewöhnlich um eine horizontale Achse zu „rollen“, jedoch sollten sie nicht mit Funnelclouds verwechselt werden.

 


Rund ums Wetter (20) – Flächenniederschlag (29.08.2012)

Ein aus der Wetterdienstpraxis stammender Begriff für Niederschläge, die aus stratiformer, weite Gebiete überdeckende Wolkenschichten fallen und in der Regel auch über längere Zeit anhalten. Tritt meist an Warmfronten (ausgedehnte Aufgleitfläche) und Okklusionen auf, auch für Stauniederschläge zutreffend. Gegensatz: punktuell auftretende Schauer aus konvektiven Umlagerungen (CB), die nur von kurzer Dauer sind.


Rund ums Wetter (21) – Luftmasse (05.09.2012)

Eine großräumige Luftmenge mit einheitlichen Eigenschaften, die sie erwirbt, wenn sie längere Zeit über einem Gebiet der Erdoberfläche lagert. Typisch für eine Luftmasse ist ihre Einheitlichkeit bezüglich Temperatur, Luftschichtung, Feuchtigkeit und Beimengungen. Die allgemeine Zirkulation der Atmosphäre setzt dann die Luftmassen in Bewegung, wobei sie ihre ursprünglichen Eigenschaften weitgehend beibehalten, erst nach längerem Weg tritt eine „Luftmassentransformation“ bzw. Luftmassenalterung“ ein. Das Wetter in Mitteleuropa wird allgemein von arktischen, gemäßigten und subtropischen Luftmassen bestimmt, wobei sie je nach ihrem Weg noch in maritim und kontinental unterteilt werden. So unterscheidet sich z.B. im Winter eine kontinentale arktische Luftmasse (extrem kalt und trocken, gute Sicht) wesentlich von einer maritimen subtropischen im Sommer (warm, sehr feucht, schlechte Sicht). „Stoßen“ unterschiedliche Luftmassen zusammen, bildet sich eine sog. Frontalzone, an der Tiefdruckgebiete und Fronten entstehen.


Rund ums Wetter (22) – Lufttemperatur (21.09.2012)

Temperatur, die ein von Luft umströmtes, gegen Strahlung geschütztes Thermometer (in der „Wetterhütte“ ) in 2 m Höhe (über Rasen) anzeigt. Die Luft wird im Wesentlichen durch die Wärmeabgabe der Erdoberfläche erwärmt. Die Temperatur der Luft soll unter Ausschaltung jeglicher Strahlungseinflüsse gemessen werden („Schattentemperatur“). Ein der Sonne ungeschützt ausgesetztes Thermometer mißt nicht die Temperatur der Luft, sondern die Temperatur des von der Sonne aufgeheizten Thermometers. Die mittlere Lufttemperatur an der Erdoberfläche beträgt etwa +15°C. In der Antarktis wurden bereits Temperaturen von -88°C registriert. Maximale Werte bis zu +55°C wurden gemessen in Arabien, in der Sahara, in Arizona und in Zentralasien. Mit der Höhe nimmt die Lufttemperatur i.a. um rund 0,6°/100m ab.


Rund ums Wetter (23) – Luftfeuchte (Humidity) (05.10.2012)

Allgemein ein Maß für den Wasserdampfgehalt der Luft. Wird im normalen Sprachgebrauch gleichbedeutend mit relativer Luftfeuchtigkeit verwendet.

Wasserdampfgehalt der Luft, angegeben als Dampfdruck (in Hektopascal), als relative Feuchtigkeit (in Prozent), absolute Feuchtigkeit (in Gramm Wasserdampf pro Kubikmeter Luft), als Mischungsverhältnis (in Gramm Wasserdampf pro Kilogramm trockener Luft), spezifische Feuchtigkeit (in Gramm Wasserdampf pro Kilogramm feuchter Luft), als Taupunkt bzw. Taupunktsdifferenz (in Grad Celsius). Die Luft kann bei einer bestimmten Temperatur nur eine bestimmte Menge Wasserdampf aufnehmen („Sättigung“); je höher die Temperatur der Luft, umso mehr Wasserdampf kann sie aufnehmen. Bei einer relativen Luftfeuchtigkeit von 100% ist die Luft mit Wasserdampf gesättigt; überschüssiger Wasserdampf kondensiert zu Tröpfchen. Absolut trockene Luft (0%) kommt selbst über Wüsten mit sehr tiefer Temperatur nicht vor. Im Wetterdienst wird hauptsächlich der Taupunkt bzw. die Taupunktsdifferenz als Maß für die Luftfeuchtigkeit verwendet.


Rund ums Wetter (24) – Nebel… (17.10.2012)

Unter Nebel versteht man in der Meteorologie einen Teil der Atmosphäre, in dem Wassertröpfchen fein verteilt sind, und der in Kontakt mit dem Boden steht, wobei die Wassertröpfchen durch Kondensation des Wassers der feuchten und gesättigten Luft entstanden sind. Erst bei einer Sichtweite von weniger als einem Kilometer wird von Nebel gesprochen. Sichtweiten von einem bis etwa vier Kilometern gelten als Dunst. Einen Nebel in räumlich sehr begrenzten Gebieten bezeichnet man als Nebelbank und einen Tag, an dem mindestens einmal ein Nebel aufgetreten ist, als Nebeltag. Nebel wie Dunst unterscheiden sich von Wolken nur durch ihren Bodenkontakt, sind jedoch ansonsten nahezu identisch mit ihnen. Bei einer Sichtweite von 500 bis 1000 Metern spricht man von einem leichten, bei 200 bis 500 Metern von einem mäßigen und bei unter 200 Metern von einem starken Nebel. Von Laien wird dabei meistens nur eine Sichtweite von unter 300 Metern auch als Nebel wahrgenommen.


Rund ums Wetter (25) – Eisregen (05.11.2012)

Flüssiger Niederschlag mit Temperatur unter 0° C (unterkühltes Wasser), der alle Gegenstände beim Auftreffen mit einem klaren Eispanzer überzieht (Glatteis). Tritt meist auf, wenn sich nach einer längeren winterlichen Hochdrucklage die bodennahe Luftschicht durch nächtliche Ausstrahlung weit unter 0°C abgekühlt hat und dann eine relativ milde atlantisches Schlechtwetterzone („maskierte“ Kaltfront) mit positiven Temperaturen in höheren Schichten (und somit Regen) über die bodennahe Kaltlufthaut zieht. Erst der nachfolgender kräftige und milde Westwind kann diese besonders für die Luftfahrt gefährliche Wettersituation beenden.


Rund ums Wetter (26) – Virgas (16.04.2013)

Regen der den Boden nie erreichen wird.
Diese Wolken genannt Virgas beinhalten Niederschläge in Form vertikal oder schräg herabhängender Schleppen (Fallstreifen), die den Erdboden jedoch nicht erreichen.
Es sind Wolken die sich durch ausfallenden Niederschlag meist auflösen!
Enstehen wenn in höheren Regionen eine feuchte über einer trockenen instabilen schicht vorhanden ist und diese verdunsten. Meist sind es kleinere Wolkentürme die auf labilisierung hinweisen!